ALBERT ARNSTADT ( deutscher Politiker )
- *11. Mai 1862 in Großvargula, † 29. Januar 1947 in Großvargula
- war Vorsitzender verschiedener landwirtschaftlicher Vereine und Genossenschaften
- gehörte der örtlichen Landwirtschaftskammer an
- 1912 wurde er Kirchenältester in Großvargula
- er war Mitglied der Deutschkonservativen Partei
- beteiligte sich 1918 an der Gründung der Deutschnationalen Volkspartei
- er war seit 1892 Mitglied der Gemeindevertretung von Großvargula
- seit 1912 stellvertretender Amtsvorsteher von Großvargula
- dem Reichstag des Kaiserreiches gehörte er von 1907 bis 1918 für den
Wahlkreis Langensalza an
- 1919/20 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung
- anschließend war er bis Mai 1924 wieder Reichstagsabgeordneter
- veröffentlichte: Chronik der Gemeinde Großvargula; Beitrag zur Thüringer Kulturgeschichte
ERNST GOTTFRIED BALDINGER ( deutscher Mediziner )
- * 13. Mai 1738 in Großvargula; † 21. Januar 1804 in Marburg
- begann 1754 an der Universität Erfurt ein Studium der Theologie
- wechselte aber später in Halle und Jena zur Medizin, wo er
1760 den medizinischen Doktorgrad erwarb
- während des Siebenjährigen Krieges trat er als Militärarzt in preußische Dienste
- 1762 nahm er seine philosophischen und medizinischen Studien wieder auf
- bereits am 30. April 1762 hatte er in Wittenberg den philosophischen Magistertitel erworben
- 1763 lässt er sich als Arzt in Langensalza nieder, von wo er sich 1768 habilitierte
- 1768 erfolgte ein Ruf als ordentlicher Professor nach Jena
- 1773 wurde er nach Göttingen berufen
- 1783 wurde er von Friedrich II. von Hessen-Kassel zum zum Leibarzt ernannt
- zugleich wurde er Dirigent der Medizinischen Angelegenheiten des Landes Hessen-Kassel
- 1785 folgte er einem Rufe als erster Professor der Medizin nach Marburg
- Baldinger zählte zu den bedeutendsten Medizinern seiner Zeit
FRIEDRICH WILHELM RITSCHL ( deutscher Sprachwissenschaftler )
- * 6. April 1806 in Großvargula; † 9. November 1876 in Leipzig
- studierte ab 1825 Philologie an der Universität Leipzig, wo er im Corps Lusatia aktiv war
- 1826 wechselte er an die Universität nach Halle
- dort promovierte er 1829 und war danach vier Jahre lang als Professor tätig
- mit 27 Jahren erhielt er eine Berufung als Professor an die Breslauer Universität
- im Frühjahr 1839 ging er an die Universität nach Bonn
- dort lehrte er fast 26 Jahre lang klassische Sprachen
- leitete zusammen mit Otto Jahn bis 1861 das Akademische Kunstmuseum in Bonn
- der gute Ruf seiner Seminare zog viele Studenten an, die später selbst
berühmte Gelehrte wurden
- er verließ 1865 das preußische Bonn und nahm eine Professur an der Universität Leipzig an
- lehrte in Leipzig noch bis 1875 und verstarb dort im Alter von 70 Jahren
- sein Student, in Bonn sowie in Leipzig, war Friedrich Nietzsche