Gemeinde Großvargula 1238 Jahre 786 - 2024
Gemeinde  Großvargula1238 Jahre   786 - 2024

Die tartarische Ehefrau

 

Betritt man das prächtige Erfurter Rathaus, begegnet man im Foyer auf drei Ebenen unterschiedlichen Bilderzyklen.

Menschen, die der Stadt und dem Umfeld nahe standen, wurden porträtiert.

Kunstwerke der Sage von Tannhäuser und der Geschichte Luthers in Erfurt zieren die Wände über 2 Etagen. Eine dritte Galerie dokumentiert die Taten der Herren von Gleichen. Ihre Geschichte begann auf Burg Tonna, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Vargula gelegen, später nannten sie sich „Herren von Gleichen“. Parallel zu ihrem Aufstieg kamen sie in Besitz dreier Burgen vor den Toren Erfurts, die noch heute ihren Namen tragen.

Sie standen im Dienst des Erzbischofs von Mainz, dessen Besitzansprüche über Gebiete in Thüringen mit denen der Thüringer Landgrafen konkurrierten. Deren treueste Vasallen waren die Schenken von Vargula. Ein Konflikt zwischen den Rittern der beiden Nachbardörfer ließ sich daher nicht vermeiden. Eine gewisse Antipathie zwischen den Bewohnern der beiden Orte hielt sich bis in das 20. Jahrhundert.

Da Mainz die Hoheit über die Stadt Erfurt besaß, begleiteten die Herren von Gleichen im hohen Mittelalter das Amt des Stadtkommandanten. Eine Sage über die Herren von Gleichen handelt von einem Ritter aus dem Geschlecht, der ins Heilige Land zog, dort in Gefangenschaft geriet und von einer sarazenischen Schönheit befreit wurde. Aus Liebe und Dankbarkeit heiratete er die Dame und floh mit ihr nach Thüringen. In seiner Heimat war er aber bereits verheiratet und so lebte er mit zwei Ehefrauen bis ans Ende seiner Tage.

Der Chronist Andreas Toppius (1605–1677) erzählte eine ganz andere Geschichte in seiner „Historie des Ampts und Dorffs Großen Vargula“ über den Ursprung dieser Sage (Albert Arnstadt).

 

Anno 1274 hat ein Schenk von Vargula, dessen Name nicht angezeigt ist, eine Wallfahrt zum Heiligen Grabe gen Jerusalem getan. Er wurde von den Sarazenen gefangen, bei denen er hernach im Kriege sich tapfer und ritterlich gehalten und als er mit den Sarazenen wider die Tattern gestritten, ist er von den Tattern gefangen, die haben ihm ein Gemahl gegeben. Einsmal ist er als ein Gesandter zum König von Polen Lasko dem Schwarzen abgefertigt, da hat er durch solche Gelegenheit mit seinem Gemahl sich heraus nach Teutschland gemacht, Sie ist in Reinhardsborn begraben mit dieser Grabschrift: Anno Domini 1286 obijt Cytharia Russica, generosi Domini Barois de Vargila gemma honastissima. Orate pro ea.“

 

Bevor die drei Gleichen im 17. Jahrhundert an die Wettiner fielen, war deren letzter Besitzer Christian Schenk von Tautenburg, ein Nachfahre der Schenken von Vargula. Er hatte eine Gattin aus dem Hause Gleichen. Somit vereinte die Geschichte beide Geschlechter.   

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts bestand eine Hassliebe zwischen den Schenken von Vargula und der Stadt Erfurt. Für die Handelsinteressen Erfurts war Vargula ein Hemmnis. Andererseits bewunderten sie die Burg. Als Vargula später zu Erfurt kam, waren viele Ratsherren reiche Großgrundbesitzer aus Vargula. Das bedeutendste Kunstwerk des 14. Jahrhunderts zeugt von der Hochzeit eines Erfurter Bürgers mit der Cinna von Vargula. In der Barfüßerkirche von Erfurt, in der später Luther predigte, kann man es bewundern. Vargula erhielt zahlreiche Privilegien. Der Ausbau des Amtshauses der alten Burg und eigenes Braurecht gehörten dazu.    

In der oberen Etage des Erfurter Rathauses am Fischmarkt befindet sich ein prunkvoller Saal. Er ist öffentlich zugänglich, wenn keine Festveranstaltung einen Besuch verhindert.

Sitzt man im herrlichen Gestühl, bewundert die eindrucksvolle Gestaltung des Raumes und lässt das Auge auf die kunstvollen Fensterbilder wandern, fallen 2 Bilder auf.

Auf Beiden sieht man Wappen von Vargula.

 

 

Autorengruppe im Sommer 2018

 

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